Ausschuss des irischen Parlaments fordert Entkriminalisierung von Drogen und die Einrichtung von Cannabis-Clubs
Ein Ausschuss des Oireachtas, des irischen Parlaments, der gebildet wurde, um auf die Forderungen der Bürgerversammlung nach einer Reform der Drogenpolitik zu reagieren, drängt die Regierung, eine begrenzte Form der Legalisierung von Cannabis auf nicht profitorientierter Basis einzuführen.
Cannabis Clubs und medizinisches Cannabis
Zu den verschiedenen Vorschlägen des Kommissionsberichts gehört die Einführung von Cannabis Clubs. Diese Clubs würden es ihren Mitgliedern ermöglichen, Cannabis für den persönlichen Gebrauch ohne Gewinnabsichten anzubauen. Die Mitglieder könnten innerhalb des Clubs über begrenzte Mengen an Cannabis verfügen, wie es bereits in Spanien, Malta oder Deutschland der Fall ist. Dieser Rahmen würde laut dem Bericht einen kontrollierten und gemeinschaftlichen Ansatz zur Cannabislegalisierung bieten, wobei sichergestellt wird, dass Profite nicht der entscheidende Faktor sind.
Der Vorschlag geht von der Tatsache aus, dass Strafmaßnahmen für den Drogenkonsum bei der Behandlung von Fragen der öffentlichen Gesundheit nicht wirksam sind. Laut Gino Kenny, Vorsitzender der Kommission „People Before Profit“, könnten die Cannabis Clubs als Sprungbrett für eine umfassendere Legalisierung dienen.
Gino Kenny betonte, wie wichtig es sei, einen gesundheitsorientierten Ansatz in der Drogenpolitik umzusetzen, und knüpfte damit an die Empfehlungen der Bürgerversammlung an. Er hofft, dass künftige Regierungen der Entkriminalisierung Vorrang einräumen und einen gesundheitsorientierten Ansatz für den Drogenkonsum verfolgen werden.
Neben der Reform des Freizeit-Cannabis forderte der Ausschuss die Ausweitung des Zugangsprogramms für medizinisches Cannabis, damit mehr Menschen mit chronischen Krankheiten Zugang zu medizinischem Cannabis haben.
Das derzeitige System ist zwar funktionsfähig, wird jedoch als zu restriktiv angesehen und beschränkt die Verfügbarkeit von medizinischem Cannabis auf eine begrenzte Anzahl von Krankheitsbildern.
Die Entkriminalisierung von Drogen
Der Bericht des Ausschusses geht über Cannabis hinaus und empfiehlt eine weitere Entkriminalisierung des Besitzes von Drogen für den persönlichen Gebrauch. Er befürwortet die Aufhebung von Artikel 3 des Misuse of Drugs Act 1997, der derzeit den Besitz unter Strafe stellt.
Durch die Abschaffung der strafrechtlichen Sanktionen für den persönlichen Gebrauch von Drogen würde Irland zu einem Modell übergehen, das sich auf Behandlung und Rehabilitation statt auf Bestrafung konzentriert. Das Endziel besteht darin, bei der Bekämpfung der Drogenabhängigkeit und des Drogenmissbrauchs der öffentlichen Gesundheit Vorrang vor der Strafjustiz einzuräumen, ein Modell, das von irischen Gesundheitsfachkräften unterstützt wird.
Der Bericht fordert eine umfassende Investition in Drogenhilfedienste, mit mehr Zugang zu Opioid-Ersatztherapien, und den Methadonmangel zu beheben.
Der Ausschuss betonte auch die Notwendigkeit einer „dringenden Ausweitung“ der überwachten Injektionszentren in ganz Irland. Diese Zentren bieten eine sichere Umgebung für Menschen, die unter ärztlicher Aufsicht Drogen konsumieren, und verringern so das Risiko von Überdosierungen und die Ausbreitung von Infektionskrankheiten. Der Ausschuss schlägt vor, dass diese Zentren vorrangig in den städtischen Zentren eingerichtet werden, wo drogenbedingte Schäden am häufigsten auftreten.
Eine weitere Empfehlung lautet, Naloxon, ein lebensrettendes Medikament zur Eindämmung von Opioid-Überdosierungen, in Apotheken frei verkäuflich zu machen. Der Ausschuss empfiehlt außerdem die Ausweitung von Spritzentauschprogrammen, die für die Verringerung der Übertragung von Krankheiten wie HIV und Hepatitis C unter Drogenabhängigen von entscheidender Bedeutung sind.
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