Extraktion in closed-loop

Ein geschlossenes Extraktionssystem ist ein Begriff, der verwendet wird, um die Ausrüstung zu beschreiben, mit der Verarbeiter die aktiven Verbindungen aus der Cannabispflanze mithilfe einer Vielzahl von Lösungsmitteln in einer sicheren und effizienten Umgebung extrahieren können.

Man spricht von einem geschlossenen System, weil das Lösungsmittel, das zur Extraktion der Verbindungen aus dem Pflanzenmaterial verwendet wird, zu keinem Zeitpunkt des Extraktionsprozesses mit der äußeren Umgebung in Berührung kommt.

Außerdem durchläuft das Lösungsmittel bei seinem Phasenwechsel einen vollständigen Kreislauf von Flüssigkeit zu Gas und wieder zurück zur Flüssigkeit – das Lösungsmittel beginnt und endet im selben Raum.

Wie funktioniert ein geschlossenes Kreislaufsystem?

Geschlossene Kreislaufsysteme variieren mechanisch, je nachdem, welches Lösungsmittel verwendet wird. Die allgemeine Methode bleibt jedoch gleich. Es gibt drei Hauptbereiche des Einschlusses: einen Behälter, der das primäre Lösungsmittel enthält, einen für das pflanzliche Material des Cannabis und einen weiteren, der zum Sammeln des gewonnenen Extrakts dient.

Je nach Art des verwendeten Lösungsmittels, z. B. Butan oder Kohlendioxid (CO2), kann es notwendig sein, das Lösungsmittel mehrmals durch das pflanzliche Cannabismaterial zu leiten, um alle wertvollen Verbindungen wie Cannabinoide und Terpene zu extrahieren. Butan ist beispielsweise eines der effizientesten Lösungsmittel und in der Lage, fast alle wichtigen Eigenschaften in einem einzigen Durchgang durch das System zu extrahieren. CO2 hingegen ist ein viel selektiveres Lösungsmittel und es wird mehrere Durchläufe und mehrere Stunden dauern, um alle berauschenden und therapeutischen Eigenschaften der Cannabispflanze vollständig einzufangen.

Der Prozess beginnt mit einem Tank mit einem flüssigen Lösungsmittel oder einem Gas, das mechanisch in ein flüssiges Lösungsmittel umgewandelt wird. Im nächsten Schritt lässt man das flüssige Lösungsmittel zusammen mit den Cannabisknospen oder dem Abfall in den Tank fließen. In diesem Stadium wird das Lösungsmittel die aktiven Verbindungen der Pflanze auflösen und eine Lösung erzeugen. Der letzte Tank ist der Ort, an den der resultierende Extrakt geht und wo das ursprünglich verwendete Lösungsmittel durch den Einsatz von Wärme aus der Lösung verdampft wird. Wenn das Lösungsmittel zu einem Gas verdampft, steigt dieses auf und wird im ersten Tank kondensiert. Das Lösungsmittel kann dann wiederverwendet werden, entweder auf demselben Cannabis oder für eine neue Charge.

Was sind die Risiken?

Jedes Lösungsmittel birgt seine eigenen Risiken und die Vorsichtsmaßnahmen richten sich nach dem verwendeten Lösungsmittel. Einige Lösungsmittel sind entflammbar, andere erstickend. Einige arbeiten mit niedrigem Druck, andere mit hohem Druck. Jedes Lösungsmittel ist anders und erfordert unterschiedliche technische Kontrollen, um sicherzustellen, dass alle Risiken während des Extraktionsprozesses gemildert werden.

Obwohl Butan aufgrund von Explosionen bei der „offenen Extraktion“ – bei der das Lösungsmittel während des Extraktionsprozesses der Luft ausgesetzt ist – einen schlechten Ruf in den Medien erlangt hat, wird es als „allgemein als sicher“ eingestuft. Seine Entflammbarkeit macht jedoch die Verwendung eines geschlossenen Kreislaufsystems zur einzigen verfügbaren Methode für die Extraktion von Butan, da sich die Extraktion an der Luft als gefährliche Alternative erwiesen hat.

CO2 ist zwar nicht brennbar, aber ein Erstickungsmittel, das einen extrem hohen Druck erfordert, um es von einem Gas in eine überkritische Flüssigkeit umzuwandeln, die Cannabisverbindungen extrahieren kann. Die in diesen Systemen verwendeten technischen Kontrollen überwachen die relative Konzentration von CO2 in der Luft, um die Sicherheit der Arbeiter während des gesamten Prozesses zu gewährleisten. Unabhängig vom Lösungsmittel werden Sicherheitsmaßnahmen ergriffen und Sensoren eingesetzt, um jede Spur von Gas zu erkennen.