Cultivar

Ein Kultivar ist eine Gruppe von Pflanzen, die gemeinsame und unterschiedliche Merkmale aufweisen und durch Selektion gezüchtet wurden. Das Wort „Kultivar“ ist gleichbedeutend mit „gezüchtete Sorte“. Der Begriff „Sorte“ wird häufig verwendet, um eine Cannabis-Zuchtsorte zu bezeichnen. Allerdings ist der Begriff „Sorte“ in der Botanik nicht streng genommen korrekt, obwohl er auch in anderen Bereichen der Biologie verwendet wird.

Mehr über Cultivars

„Cultivar“ ist ein botanischer Begriff, der Pflanzen beschreibt, die gezüchtet werden, um unterschiedliche und wünschenswerte Eigenschaften zu haben, z. B. Äpfel (Pink Lady, Fuji usw.). Außerdem wurde der Begriff Sorte übernommen, um das gleiche Konzept für Cannabis zu beschreiben (Amnesia, SFV OG, Tangie usw.). Obwohl die Sorte nicht offiziell den taxonomischen Rang in der botanischen Nomenklatur angibt, wurde sie als Konvention übernommen und wird sowohl in der Populärkultur als auch in der wissenschaftlichen Literatur häufig verwendet.

Wie wird Cannabis klassifiziert?

Die Klassifizierung der Cannabissorten, die in der Art Cannabis sativa vorkommen, ist seit über 500 Jahren Gegenstand wichtiger Debatten. Eine der frühesten Erwähnungen von Cannabis findet sich in einem Herbarium, einer Sammlung von beschrifteten getrockneten Pflanzenproben, aus dem 16. Jahrhundert, in dem der für die Faser angebaute domestizierte Hanf und der angeblich existierende, aber nie beobachtete wilde Hanf beschrieben werden. Der schwedische Wissenschaftler Carl Linnaeus, Vater der modernen Taxonomie, beschrieb 1753 in seinem monumentalen Werk Species Plantarum alle Variationen von Cannabis als eine einzige Art. Bis heute trägt der vollständige wissenschaftliche Name Cannabis sativa L. seinen Namen. Seine Erwähnung des „Lebensraums der Pflanze in Indien“ war eine Anspielung auf den weit verbreiteten Glauben, dass Cannabis ursprünglich aus dieser Region stammt.

Der französische Biologe Jean-Baptiste Lamarck schlug 1785 als Erster vor, dass Cannabis eine Gattung sei, die aus zwei verschiedenen Arten besteht. Er trennte Cannabis sativa, den nicht berauschenden Hanf, von Cannabis indica, dem berauschenden Kraut. Es war das erste Mal, dass diese Dichotomie eingeführt wurde. Der irische Arzt William O’Shaughnessy, der dafür bekannt ist, Cannabis in die westliche Medizin eingeführt zu haben, erklärte, dass Cannabis eine einzige Art sei, verbreitete aber die Verwendung des Begriffs Indica für das stark berauschende Kraut.

Im Jahr 1924 identifizierte der russische Botaniker Dmitri Janischevsky eine seiner Meinung nach dritte Art, Cannabis ruderalis. In den 1970er Jahren schlug Richard Evans Schultes, ein führender Botaniker an der Harvard University, drei verschiedene Cannabisarten vor: C. sativa, C. indica und C. ruderalis.

Eine Zeichnung, die diese Interpretation illustrierte, wurde von dem Harvard-Botaniker Loran C. Anderson veröffentlicht und fand im Internet weite Verbreitung, obwohl sie in einer Klassifikation wurzelte, die inzwischen nicht mehr gültig ist. Der kanadische Botaniker Ernest Small widerlegte Schultes‘ Klassifizierungsschema in drei Arten und führte zusammen mit dem bekannten amerikanischen Botaniker Arthur Cronquist eine taxonomische Einteilung für Cannabis ein, die seit seinem ersten Vorschlag im Jahr 1976 besteht.

Das System von Small und Cronquist definiert Cannabis als eine Art (C. sativa L.) mit zwei Unterarten: sativa und indica. Doch selbst der berühmte Cannabis-Botaniker Robert Connell Clarke vertritt bis heute die Ansicht, dass Cannabis in zwei verschiedene Arten unterteilt wird: C. sativa und C. indica.

Was ist der Unterschied zwischen Kultivar und Hybride?

Cannabis sativa und Cannabis indica sind botanische Begriffe, die unterschiedliche Kultivare bezeichnen. In diesem Zusammenhang wäre ein Hybrid eine Kreuzung zwischen den beiden. Fast das gesamte moderne Cannabis ist hybridisiert. In den Beschreibungen der Cannabissorten werden in der Regel Prozentsätze angegeben, um den Anteil von Sativa und Indica an der genetischen Zusammensetzung einer Sorte anzugeben.