Cannabis in Deutschland

Die meisten der 20000 deutschen Apotheken werden kanadisches Cannabis verkaufen

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Es ist ein Move, über den wir seit einiger Zeit nun schon sprechen. Kanadische Cannabisunternehmen schauen auf Europa wie ein Veganer auf einen Tofu. Kanada hatte bereits geplant, deutsche Apotheken im Jahr 2016 zu beliefern, und zwei große Deals beendeten letzte Woche die Bestätigung ihrer Ansprüche.

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Die Handelsabkommen, an denen die Cronos Group und Tilray beteiligt sind, werden den 70 Millionen gesetzlich Versicherten in Deutschland medizinisches Cannabis im Gegenwert von mehreren zehn Millionen Dollar zur Verfügung stellen.

Cronos hat eine Vereinbarung mit einem Netzwerk von 12.000 Apotheken unterzeichnet, um seine Cannabisblüten unter dem Markennamen Peace Naturals zu vertreiben. Die Mengen werden im nächsten Jahr zwischen 2000 und 4000 Kilogramm schwanken, was einem Wert von 25 Millionen Euro entspricht.

Tilray seinerseits hat eine Partnerschaft mit einem Netzwerk von 16000 Apotheken geschlossen, wobei bisher keine Mengenangaben gemacht wurden. Die erste Lieferung von medizinischen Cannabisextrakten ist bereits in Deutschland eingetroffen.

Beide Transaktionen nutzen das Wachstumspotenzial des deutschen Marktes, auf dem es bislang keine einheimischen Produzenten gibt.

„Wir haben die Größe unserer Cannabisexporte nach Deutschland im Laufe des Jahres stetig erhöht und konnten die Nachfrage immer noch nicht befriedigen“, sagte Mike Gorenstein, CEO der in Toronto ansässigen Cronos Group.

„Es ist schwer zu quantifizieren, wie groß der Mangel ist. Die Patienten werden das gesamte verfügbare Angebot in Anspruch nehmen. Es ist ein Wettrennen, um unsere Produkte vor Ort zu bringen, aber unsere oberste Priorität ist es, sicherzustellen, dass die Qualität immer gleichbleibend ist“.

Beide Unternehmen exportieren derzeit medizinisches Cannabis aus Kanada, können aber bald die Fabriken nutzen, die sie in Europa, in Portugal für Tilray, bauen. Cronos hingegen setzt auf seine zukünftigen Produktionsstätten in Israel, um sein deutsches Vertriebsnetz zu beliefern.

Aurora Cannabis und Canopy Growth hatten ihrerseits einen anderen Hebel gewählt, um in den deutschen Markt einzutreten: Sie kauften direkt deutsche Unternehmen, die bereits Lizenzen für den Import, Export und Vertrieb von medizinischem Cannabis besaßen (Pedanios für Aurora und MedCann für Canopy).

Deutschland ist derzeit dabei, 10 nationale Produzenten auszuwählen, um zwischen 2019 und 2022 200kg pro Jahr anzubauen. Bis dahin wird der Markt nur durch Importe versorgt. Die Verschreibung von medizinischem Cannabis wird dort für die schwersten Erkrankungen erstattet.

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