Cannabis in Deutschland
Deutschland: Krankenversicherung erstattet Cannabis für 13.000 Patienten
In Deutschland ist die Zahl der mit Cannabis behandelten Patienten seit der Legalisierung von medizinischem Cannabis im März 2017 schnell angestiegen.
Auf Anfrage der Rheinischen Post haben einige der größten Krankenversicherungsanbieter in Deutschland die letzten Zahlen veröffentlicht, die die Anzahl der Anträge auf Kostenerstattung für medizinisches Cannabis detailliert aufschlüsseln.
Ein Jahr nach der Legalisierung haben etwa 13.000 Patienten die Kosten für Cannabisprodukte in Form von Blüten erstattet bekommen, während weitere 7.000 Anträge abgelehnt wurden.
Die Zahl der Privatrezepte, für die Patienten keine Kostenerstattung für ihre Medikamente erhalten können, dürfte zudem noch höher sein. Offizielle Zahlen werden jedoch nicht veröffentlicht, auch wenn man sich eine Vorstellung davon machen kann.
Nationale Produktion zur Regulierung des Cannabispreises
Das deutsche System der Verschreibung von Cannabis unterscheidet zwischen Privatverschreibungen und erstatteten Verschreibungen. Erstere beziehen die Krankenversicherung nicht mit ein und führen zu keiner Kostenerstattung. Bei letzteren müssen sich die Patienten zunächst von einem Gremium unabhängiger Ärzte bescheinigen lassen, dass sie Cannabis für ihre Erkrankung verschrieben und erstattet bekommen können, bevor sie zu ihrem Arzt gehen und ihr Rezept erhalten.
Für alle hingegen liegt der Durchschnittspreis für ein Gramm medizinisches Cannabis in deutschen Apotheken bei etwa 25€ und damit weit über den Schwarzmarktpreisen.
Deutschland bezieht sein Cannabis derzeit aus dem Ausland, vorwiegend aus Kanada, hat aber mit dem Aufbau einer nationalen Cannabisanbaukette begonnen. Die ersten Ernten sind für 2019 geplant und dürften mechanisch die Preise für Cannabis in Apotheken senken.