Cannabis in Deutschland

Deutschland: Starker Anstieg der Importe von medizinischem Cannabis im Jahr 2019

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Die deutsche Regierung hat für das Jahr 2019 einen starken Anstieg der Importe von medizinischem Cannabis angekündigt. Das Land hat im ersten Halbjahr 2019 2500 Kilogramm Cannabis importiert, davon 750 Kilogramm allein im ersten Quartal, wie aus den Zahlen der Bundesregierung hervorgeht. Dies ist ein erheblicher Anstieg im Vergleich zu 2018, als das Land 3000 Kilogramm in 12 Monaten importiert hatte, eine Menge, die in nur 6 Monaten für 2019 fast erreicht wurde.

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Dieser Anstieg ist weitgehend auf eine Steigerung der Anzahl der Patienten zurückzuführen, die in Deutschland von medizinischem Cannabis profitieren können. So waren im März 2017, als das Programm gestartet wurde, nur 1100 Personen eingeschrieben, im März 2018 waren es 13000 und zwischen 50 und 60.000 nach den neuesten Zahlen. Medizinisches Cannabis kann von der Krankenversicherung erstattet werden und ist in Apotheken auf Rezept erhältlich.

Angesichts dieses Anstiegs wendet sich Deutschland derzeit an das Ausland, um die Mengen zu sichern. So hat Holland angekündigt, in den Jahren 2019 und 2020 insgesamt 2500 Kilogramm nach Deutschland zu exportieren. Dazu sollen bis August 1500 Kilogramm und bis Ende Dezember die restlichen 1000 Kilogramm verschickt werden. Die niederländische Regierung erklärte, dass die Produktionskapazitäten des Landes ausreichen, um die erhöhte Nachfrage aus Deutschland zu befriedigen. Derzeit baut in den Niederlanden nur das Unternehmen Bedrocan Cannabisblüten für kommerzielle Zwecke an. Der andere Hauptlieferant Deutschlands ist Kanada, das 2018 bereits rund 1300 Kilogramm geliefert hatte.

Deutschland hatte nach der Legalisierung von medizinischem Cannabis im Jahr 2017 geplant, ab 2021 zwei Tonnen Cannabis pro Jahr zu produzieren. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass der deutsche Markt noch einige Zeit lang Cannabis importieren wird. Die Lizenzen für die inländische Produktion wurden gerade erst erteilt, und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArm) rechnet mit der ersten Ernte für Anfang 2020, auch wenn diese Schätzung optimistisch erscheint.

Die deutsche Regierung hat außerdem versichert, dass es Unternehmen auch dann noch erlaubt sein wird, Cannabis für medizinische Zwecke zu importieren, wenn das Land sein Programm für den heimischen Anbau gestartet hat.

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