Fast 130 Cannabis Clubs jetzt in Deutschland genehmigt
Die Cannabis Social Clubs (CSC) werden in Deutschland nach der teilweisen Legalisierung von Cannabis nach und nach eröffnet. Seit dem 1. Juli 2024 dürfen diese Anbauvereine im Rahmen einer strengen Regulierung arbeiten und bieten eine legale Alternative zum Schwarzmarkt.
Die Genehmigung und Umsetzung dieser Vereine unterscheidet sich jedoch erheblich von Bundesland zu Bundesland, wobei einige Bundesländer mit gutem Beispiel vorangehen, während andere, wie Bayern, merklich hinterherhinken.
Die Unterschiede bei den Genehmigungen von Cannabis-Clubs in Deutschland
Bisher gibt es in Deutschland fast 130 Cannabis Social Clubs, aber ihre Verteilung ist alles andere als gleichmäßig. Niedersachsen ist Vorreiter und hat den ersten Club bereits am 8. Juli 2024 genehmigt. Im November wurde der Social Club Ganderkesee der erste in Deutschland, der Cannabis legal an seine Mitglieder abgibt.
Laut Georg Wurth, Präsident des Deutschen Hanfverbandes, hat das Landeslandwirtschaftsministerium unter der Leitung der Grünen Miriam Staudte im Rahmen des Genehmigungsverfahrens einen pragmatischen Ansatz gewählt: „Sie hat verstanden, dass Anbauclubs dazu beitragen können, den Schwarzmarkt zu bekämpfen. Deshalb haben sie beschlossen, die Anträge eher günstig zu behandeln“ erklärt er gegenüber der Augsburger Allgemeine.
Nordrhein-Westfalen (NRW), das an die Niederlande grenzt, führt die Rangliste mit 37 zugelassenen Vereinen an, gefolgt von Niedersachsen mit 25. In diesen Bundesländern war das Verfahren relativ effizient, da einige Anträge innerhalb weniger Tage bearbeitet wurden, sofern sie gut vorbereitet waren.
Bayerns Widerstand gegen soziale Cannabis-Clubs
Im Gegensatz dazu hat Bayern nicht einen einzigen Cannabis Social Club genehmigt. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) erhielt 29 Anträge, von denen jedoch keiner genehmigt wurde.
Wurth zufolge „hat Bayern von Anfang an angekündigt, das Gesetz so repressiv wie möglich auszulegen“. In der Tat hat sich Ministerpräsident Markus Söder weiterhin gegen die Cannabisreform ausgesprochen und dafür gesorgt, dass Bayern im Vergleich zum Bundesgesetz zusätzliche Beschränkungen anwendet.
Das bayerische Gesetz macht die Dinge noch komplizierter, indem es den Konsum in Bereichen verbietet, in denen das Rauchen erlaubt ist, wie z. B. auf den Terrassen von Restaurants. Viele Antragsteller bleiben im Ungewissen, obwohl sie erhebliche finanzielle Investitionen getätigt haben, um sich Immobilien zu sichern und ihren Antrag vorzubereiten.
„Einige haben viel Geld investiert, andere zahlen bereits Miete… jeder Monat Verzögerung ist existenzbedrohend„, erklärt Wurth.
Das Genehmigungsverfahren für Cannabis Social Clubs soll maximal drei Monate dauern, nachdem alle erforderlichen Unterlagen eingereicht wurden. Die vagen und sich ändernden Anforderungen führen jedoch zu Komplikationen. Eines dieser Probleme ist die obligatorische Schulung (und kostenpflichtig, ca. 600€) für Präventionsbeamte, die für viele Bewerber ein Stolperstein war.
Während Niedersachsen den Vereinen erlaubt hat, diese Zertifizierung zu einem späteren Zeitpunkt vorzulegen, besteht Bayern darauf, dass sie von Anfang an enthalten ist.
Die Zukunft der sozialen Cannabis-Clubs in Deutschland
Angesichts der bevorstehenden Bundestagswahlen ist das Schicksal der Cannabis Social Clubs weiterhin ungewiss. Kritiker meinen, dass die bewussten Verzögerungen in Bayern ein politisches Manöver sein könnten, um Fortschritte bis zu einem möglichen Wechsel der nationalen Politik zu verzögern. In der Zwischenzeit steigt die Frustration unter den Antragstellern, und eine Klage könnte bald folgen. Der Deutsche Hanfverband sowie mehrere Parlamentsabgeordnete haben bereits Klage gegen die restriktive Politik Bayerns eingereicht.
Trotz dieser Schwierigkeiten ist die stetige Expansion der Cannabis Social Clubs in anderen Bundesländern ein Zeichen für die wachsende Akzeptanz des legalen Cannabisanbaus. Der Erfolg dieser Clubs in Bundesländern wie Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen könnte schließlich als Modell für den Rest Deutschlands dienen. Es bleibt abzuwarten, ob Bayern schließlich nachziehen wird oder ob es eine Ausnahme in der nationalen Cannabisreformlandschaft bleibt.
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