Deutschland: 3 Gesetzesentwürfe zu Cannabis im Parlament
Am vergangenen Donnerstag wurden 3 Gesetzentwürfe zu Cannabis im Bundestag, dem deutschen Parlament, diskutiert.
Der erste Gesetzentwurf, der von der linken Partei Die Linke eingebracht wurde, schlug vor, den Besitz von 15 Gramm Cannabis auf Bundesebene zu entkriminalisieren. Derzeit führt in Deutschland der bloße Besitz von Cannabis immer zur Eröffnung eines Strafverfahrens, das meist wegen „mangelnden öffentlichen Interesses“ eingestellt wird.
Der zweite Gesetzentwurf, der von den Liberalen der Freien Demokratischen Partei (FDP) eingebracht wurde, forderte die Schaffung einer Rechtsgrundlage für Cannabis-Pilotprojekte in Deutschland, damit die Bundesländer oder Städte ihre eigenen Gesetze implementieren können. Bisher hat das deutsche Gesundheitsministerium Anträge auf Pilotprojekte immer abgelehnt und auf das Fehlen einer gesetzlichen Grundlage dafür hingewiesen.
Der dritte, von den Grünen eingebrachte Gesetzentwurf legt auf 68 Seiten die Grundlagen für eine Regulierung von Cannabis in Deutschland. Der Text befindet sich seit 2015 im parlamentarischen Kreislauf und wurde regelmäßig abgelehnt.
Wird Deutschland am Ende Cannabis legalisieren?
Die Reform der Cannabisgesetze ist in Deutschland bislang aufgrund der Schwierigkeiten Angela Merkels, eine tragfähige Regierung zu bilden, ins Stocken geraten. Die SPD tendiert dazu, über die medizinische Legalisierung von Cannabis hinausgehen zu wollen, aber die andere Koalitionspartei, die CDU, blockiert das Thema.
Rein rechnerisch ist zum ersten Mal eine Mehrheit der Parlamentarier im Bundestag (ein Teil der SPD plus die drei anderen kleinen Parteien) für eine Liberalisierung der Cannabisgesetze. Bisher wurden die vorgelegten Gesetzesentwürfe jedoch in Ausschüsse zur weiteren Prüfung und erneuten Vorlage im Parlament überwiesen, wenn die nächste Regierung im Bundestag gewählt wird.
Während der Debatten der letzten Woche kritisierte die konservative CDU die Pläne der Oppositionsparteien zur Legalisierung von Cannabis, die rechtsextreme AFD erwähnte mehr Meth als Cannabis, und die SPD sendete positive Signale, neigte aber nicht vollständig zur Legalisierung.
Heute hat die SPD die Zukunft der Reformen der deutschen Cannabisgesetze in ihren Händen. Jegliche Änderungen werden ansonsten auf mindestens vier Jahre verschoben.
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