Kanadischer High Tide überdenkt nach CDU/CSU-Sieg Einstieg in Deutschland

Das kanadische High Tide, eines der größten kanadischen Cannabisunternehmen, gab bekannt, dass es beim Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an Purecan GmbH, einem deutschen Unternehmen, das sich auf medizinisches Cannabis spezialisiert hat, eine Pause einlegt.
Die Transaktion wurde ursprünglich im Januar 2025 bekannt gegeben und hatte einen Wert von etwa 4,8 Millionen Euro. Nach einer Due-Diligence-Phase und nach dem Sieg der deutschen konservativen Partei entschied sich High Tide für eine Neubewertung der Transaktionsstruktur und zieht nun andere Vereinbarungen mit Purecan in Betracht.
Unsicherheit über die Transaktion
In seiner offiziellen Erklärung stellte High Tide klar, dass es keine Garantie gibt, dass eine neue Vereinbarung abgeschlossen wird. Trotzdem ist das Unternehmen weiterhin entschlossen, in den deutschen Markt für medizinisches Cannabis einzusteigen, entweder durch eine überarbeitete Vereinbarung mit Purecan oder durch die Erkundung anderer Geschäftsmöglichkeiten im Land.
Purecan mit Sitz in Frankfurt besitzt eine Europäische Großhandels- und Importlizenz sowie eine Lager- und Logistikinfrastruktur und eine Plattform für Telemedizin. Diese Vermögenswerte hätten es High Tide ermöglicht, sich auf dem deutschen Markt fest zu etablieren.
Die Entscheidung von High Tide kommt zu einem schwebenden Zeitpunkt für die deutsche Cannabisindustrie. Das Land hat Cannabis im März 2024 legalisiert, wobei das Gesetz in zwei Phasen in Kraft tritt. Die erste Phase, eingeführt im April 2024, erlaubt den persönlichen Anbau und Besitz, während Anbauclubs im Juli legal wurden.
Die zweite Phase, die ein strukturiertes Modell für den Verkauf von medizinischem Cannabis etablieren soll, wurde aufgrund der innenpolitischen Entwicklungen verschoben.
Die jüngste Wahl des konservativen Führers Friedrich Merz am 23. Februar 2025 gibt Anlass zu einiger Sorge über die Zukunft der Cannabis-Reform in Deutschland. Die Partei von Herrn Merz hat bereits ihre Opposition gegen die Legalisierung zum Ausdruck gebracht und angedeutet, dass sie bestehende Gesetze rückgängig machen könnte.
Kanadas Rolle auf dem deutschen Cannabismarkt
Deutschland ist derzeit einer der größten Importeure von medizinischem Cannabis weltweit, wobei ein großer Teil dieser Importe aus Kanada stammt.
Unternehmen wie Tilray/Aphria und Aurora betreiben bereits zwei der drei zugelassenen Produktionsanlagen für medizinisches Cannabis in dem Land. Potenzielle regulatorische Änderungen in Deutschland könnten daher erhebliche Auswirkungen auf die kanadischen Cannabisexporteure haben, die die inländische Überproduktion durch einen dynamischen Auslandsmarkt ausgleichen.
High Tide betreibt Canna Cabana, die zu den größten Cannabisladenketten in Kanada gehört und fast 200 Läden in British Columbia, Alberta, Saskatchewan, Manitoba und Ontario betreibt.
-
Cannabis für den Freizeitgebrauch4 Wochen ago
Tschechische Regierung gezwungen, über eine Legalisierung von Cannabis zu diskutieren
-
Business4 Wochen ago
Oregon produziert 2 Mal zu viel Cannabis
-
Business3 Wochen ago
Cannabis Networking Snow Summit 2025: Ski, Business und Cannabis in Andorra
-
Business3 Wochen ago
Cannabisverkäufe in Québec steigen weiter an
-
Cannabis in Spanien3 Wochen ago
Spannabis 2025: Das Cannabis-Epizentrum in Barcelona
-
Cannabis in Argentinien3 Wochen ago
Argentinische Regierung will alle Genehmigungen für den Anbau von medizinischem Cannabis widerrufen
-
Cannabis für den Freizeitgebrauch3 Wochen ago
Cannabis in Frankreich: Zwei Abgeordnete, ein Macronist und ein Unbeugsamer, schlagen in einem Bericht die Legalisierung von Cannabis vor
-
Medizinisches Cannabis4 Wochen ago
Medizinisches Cannabis: Eine wirksamere Alternative zu Medikamenten zur Behandlung von chronischen Schmerzen?